Damit Sie einen Einblick in meine Arbeit als
qualifizierte Tagespflegeperson bekommen können, stelle ich Ihnen hier meine
Arbeit in Form einer Konzeption vor, welche mich im täglichen Umgang mit den
Kindern begleitet. Diese Konzeption lebt vom stetigen Austausch
zwischen den Kindern, Eltern, Interessierten und mir als Tagespflegeperson und
wird von mir immer wieder an die Gegebenheiten angepasst und aktualisiert.
Kinder entdecken ihre Umwelt aus innerem Antrieb
heraus in Form des Spielens. Sie sind von Natur aus neugierig und sehr an ihrer
Umwelt interessiert.
Um diesen Bedürfnissen nach zu kommen brauchen Kinder nicht nur ein passendes
Umfeld, sondern auch andere Menschen, die reagieren und das Kind in seinen
Aktivitäten anregen und unterstützen.
Meine Aufgabe ist es, die Selbstständigkeit, die Eigenverantwortung und damit
das Selbstvertrauen des Kindes zu fördern, die Förderung der Grob- und
Feinmotorik, der sozialen Kompetenzen, die Sprachförderung sowie die Neugierde
anzuregen, das Vermitteln von gesunder Ernährung und das Selbstbewusstsein der
Kinder zu fördern und stärken. Besonders wichtig für unseren Alltag sind Rituale. Sie geben Kindern, durch
ständiges Wiederkehren, Vertrauen und Sicherheit.
Mein Ziel ist es,
dass sich jedes Kind zu einer eigenen Persönlichkeit entwickelt und das möchte
ich erreichen, indem ich die Kinder in den aufgeführten Bildungsbereichen besonders
fördere.
Die altersgemäße Sprachentwicklung des Kindes wird von mir beobachtet und dokumentiert.
Bewegung
„Die Entwicklung motorischer Fähigkeiten geht
eng einher mit der Ausbildung sämtlicher Hirnfunktionen. Diese Erkenntnis
unterstreicht die Bedeutung der Bewegungserziehung nicht nur für die
körperliche Gesundheit. Durch Bewegung erobert das Kind seine Umwelt, gewinnt
kognitive, affektive (gefühlsbetonte) und soziale Erfahrungen und drückt sich
aus. Sie gehört zu den elementaren kindlichen Handlungs- und Ausdrucksformen.
Durch sie bauen Kinder ihre motorischen Fähigkeiten auf, gewinnen an
Geschicklichkeit und Sicherheit und nehmen sich selbst und ihre Umgebung
deutlich wahr.“ (Quelle: Bildungs- und
Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz)
Mit Spielen in und
mit der Natur sowie den Erlebnissen soll das Verständnis für die Natur gefördert
werden. Z.B. über Baumstämme zu balancieren, auf einen Baum zu klettern oder
gemeinsam einen Staudamm zu errichten, sind Erfahrungen, die deutliche
Erinnerungen schaffen
Im Rahmen des Naturerlebnisses werden wir Kräuter und Gemüse pflanzen und
anschließend beim Kochen und Backen verwenden. So wird die Selbstwirksamkeit
gefördert und die Kinder werden achtsam, um bewusst mit sich selbst und ihrer
Umwelt umzugehen. Durch das bewusste Erleben und die direkte Verbindung zur
Natur und den Tieren soll es Kindern leichter fallen, sich für den Natur- und
Umweltschutz einzusetzen und nachhaltig zu handeln.
Im fußläufigen Umkreis befinden sich viele Spielplätze, Bauernhöfe und viel Natur, sowie alles was man für das tägliche Leben benötigt, ohne weite Strecken fahren zu müssen.
Unter bedürfnisorientierter Erziehung versteht man einen respektvollen Umgang sowie die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten und sie besteht aus Kommunikation und Vertrauen. Dabei müssen die Bezugspersonen sehr viel Einfühlungsvermögen und Empathie allen Beteiligten (auch sich selbst) entgegenbringen und die Bedürfnisse in ihrer Priorität abwägen bzw. miteinander vereinbaren.
Wenn die Eltern und die Tagespflegeperson
einvernehmlich zusammenarbeiten, nennt man dies eine Bildungs- und
Erziehungspartnerschaft. Gemeinsam werden Bildungsziele, Themen und
Interessen der Kinder ausgetauscht und vertieft. Dies gibt dem Kind Klarheiten,
Motivation und Vertrauen. Hinzu kommt, dass sich das Kind doppelt geliebt fühlt
und sich nicht zwischen zwei Seiten entscheiden muss, was den Reiz für das Kind
den Anregungen nachzugehen vergrößert.
Durch die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft können die Eltern der
Tagespflegeperson bedingungslos vertrauen, sowie sich Hilfe holen, ohne das
Kind in einen Konflikt zu stürzen.
Der Nutzen für die Tagespflegeperson einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit
ist, dass es nur noch Kontakte auf Augenhöhe gibt und die Verantwortung geteilt
wird.
Dabei ist der tägliche Austausch über das Erlebte am Tag, zwischen Ihnen und mir als Kindertagespflegeperson ein wichtiger Punkt. Gerne stehe ich auch jeder Zeit nach Absprache für ein längeres Gespräch (z.B. ein Entwicklungsgespräch) zur Verfügung. Mir ist es wichtig, dass sich Ihr Kind bei mir sicher und geborgen fühlt. Ich möchte zu Ihrem Kind eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen und Ihrem Kind, sowie auch Ihnen als Eltern das Gefühl vermitteln, dass Sie bei mir gut aufgehoben sind und jederzeit auf mich zu kommen können.
Ich als Tagespflegeperson unterliege selbstverständlich der Schweigepflicht und darf keinerlei Informationen aus dem Bereich der Tagespflege an Dritte weitergeben.
Für ein Kind stellt der Übergang in die Tagespflegebetreuung eine große Herausforderung dar. Dabei bedarf es viel Einfühlungsvermögen. Das Kind lernt eine fremde Person, zu der es eine Beziehung aufbauen soll, sowie eine neue Umgebung kennen. Um diesen Übergang für alle Beteiligten problemlos gestalten zu können, bedarf es eine Eingewöhnungsphase. In dieser Phase lernt das Kind, sich auf die Pflegeperson einzulassen und eine weitere neue Bindung einzugehen. Hierbei spielt der begleitende Elternteil eine wichtige Rolle, denn so bekommt das Kind die benötigte Sicherheit, um auf andere zuzugehen und die neue Situation anzunehmen.
Die Dauer der Eingewöhnung ist individuell, ich kann jedoch aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass sie ca. 4 Wochen beträgt.
Damit das Kind seine Familie auch während der Betreuungszeit bildlich bei sich hat, bekommen alle Kinder von mir ein eigenes kleines Fotobuch, in welches die Eltern, die für das Kind wichtigen Personen als Foto einheften können.
Kontaktphase: Zunächst kommt die begleitende Person mit ihrem Kind zusammen zur Tagespflegestelle. Hier bleiben sie für ca. 1 Stunde und gehen dann gemeinsam wieder nach Hause Während der Kontaktphase nimmt die Tagespflegeperson den ersten vorsichtigen Kontakt zum Kind auf und beobachtet zwischen Kind und Elternteil. Innerhalb der ersten drei Tagen, findet kein Trennungsversuch statt.
Trennungsphase: Das Kind kommt mit dem begleitenden Elternteil herein. Kurz nach dem Ankommen wird das Kind für kurze Zeit verabschiedet und bleibt mit der Tagespflegeperson im Raum (ca. 30 Minuten). Der begleitende Elternteil zieht sich in einen anderen Raum zurück, bleibt dabei in Reichweite. Die Reaktion auf den Trennungsversuch ist der Maßstab für den weiteren Verlauf der Eingewöhnung
Stabilisierungsphase: Funktioniert die Trennungsphase in mehreren aufeinanderfolgenden Tagen gut, kann nun die Dauer der Trennungsphase ausgedehnt werden. Die Bezugsperson bleibt weiterhin in der Nähe. Die Tagesperson kann nun anfangen die Aufgaben (wickeln, füttern etc.) der Bezugsperson zu übernehmen
Die Dokumentation ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Sie dient dazu, die Entwicklungsstände der Kinder zu beurteilen und mit den Eltern zu reflektieren. Die Beobachtung möchte ich als Grundlage für Elterngespräche nutzen, um gemeinsam mit den Eltern über Fortschritte, besondere Stärken und Vermeidung des Kindes zu reden. Jedes Kind bekommt ein eigenes kleines Fotoalbum, in das die Eltern Bilder von wichtigen Personen im Leben des Kindes hineinlegen, sodass die Kinder, wenn ihnen danach ist, sich die Bilder jederzeit anschauen können. Bei Verlassen des Kindes aus der Kindertagespflege wird dieses den Eltern überreicht.
Für die Kinder ist ein geregelter Tagesablauf
sehr wichtig, da dieser ihnen Sicherheit gibt. Dazu gehören auch immer
wiederkehrende Rituale wie zum Beispiel ein Tischspruch oder ein Anfangs- und
Abschlusslied im Morgenkreis.
Zunächst kommen die Kinder an und können ins Freispiel finden. Gegen ca. 8:30
Uhr wird der Frühstückstisch gemeinsam gedeckt und gemeinsam gefrühstückt.
Danach wird der Tisch auch wieder gemeinsam abgeräumt und sich gewaschen. Nach
dem Frühstück findet der Morgenkreis statt, welcher mit einem Anfangslied
beginnt und einem Abschlusslied endet. Während des Morgenkreises, singen wir
Lieder, oder machen ein paar Finger- oder Bewegungsspiele.
Danach gehen wir regelmäßig, sofern das Wetter es zulässt, raus in die Natur
oder den Garten. Bei schlechtem Wetter finden Bastelangebote,
Bilderbuchbetrachtungen oder andere Angebote, die die Kinder interessieren
statt.
Ich versuche die Kinder in jede Alltagssituation
miteinzubeziehen. Je nach Alter helfen die Kinder beim Zubereiten der
Mahlzeiten, beim Staubsaugen, Tisch abräumen und säubern, Betten beziehen,
Wäsche waschen und vielem anderen mit, sofern sie es möchten.
Jeden Tag gibt es eine warme Mahlzeit zum Mittag. Dabei achte ich auf
ausgewogene und gesunde Ernährung. Ein Essensplan wird alle zwei Wochen
erstellt und zur Einsicht ausgehängt.
Zusammenfassung des Tagesablaufes (Abweichungen können jederzeit möglich sein)
7:30 - 8.30 Uhr Abgabe der Kinder/Freispiel
8.30 - 9.00 Uhr gemeinsames Frühstück
9.00 - 11.00 Uhr Freispiel oder Angebote
11.30 - 14.00 Uhr Mittagsschlaf/Mittagsruhe
14.00 - 15.00 Uhr Freispiel/Angebot/Abholung